Der Telekom Company Flex Zugang ermöglicht die freie Konfiguration der SIP Trunk Topologie eines Unternehmens. Das beroNet Gateway unterstützt den Company Flex Zugang mit der Version 20.02 und wurde damit im IP-Testcenter der Telekom getestet.
Dieses Tutorial beschreibt, wie man ein beroNet Gateway am Telekom SIP-Trunk registriert und ihre Telefonanlage einbinden, sowie Rufe absetzt und welche Parameter relevant sind. Das beroNet Gateway sollte die Firmware 20.02 oder höher haben.
Von der Telekom erhält man folgende Anschluss-Parameter, die wir später den SIP Kontoeinstellungen ergänzen müssen:
Registrierungsrufnummer: +49199296000000XXXXX
Telefonie-Benutzername: +49199296000000XXXXX@tel.t-online.de
Telefonie-Passwort: xyz123
Rufnummern / Rufnummernblock
Die SIP Domäne, Registrar und der Proxy der Telekom lauten:
Das Transport-Protokoll ist ausschließlich: TCP
Stellen Sie zusätzlich sicher das der GUI-Modus auf advanced gestellt ist.
In diesem Tutorial gehen wir davon aus, dass eine ISDN TK-Anlage mit einem S2M am Telekom Company Flex SIP-Zugang betrieben werden soll. Ein passendes beroNet Gateway wäre z.B. das BF16001E1box Gateway.
Die Konfigurationsschritte lauten:
Die Hardware Einstellungen finden sich in der Oberfläche unter "Hardware". Zunächst muss hier der S2M Port auf den Modus "nt" gestellt werden (dies gilt auch für S0 Anschlüsse):
Das Clocking sollte unter Synchronization port auf "Crystal" stehen. Die restlichen Parameter sollten den vorgegebenen Wert behalten.
Unter Preferences → Network müssen wir unter den DNS Settings den Primären DNS-Server zu dem der Telekom ändern.
Standort | IPv4 Adresse |
---|---|
Frankfurt | 194.25.0.70 |
Hannover | 194.25.0.62 |
Leipzig | 194.25.0.54 |
In unserem Beispiel benutzen wir den DNS-Server in Frankfurt:
In der Weboberfläche unter dem Reiter "PSTN → ISDN PRI" lassen sich die ISDN Gruppen konfigurieren. Hier muss man eine ISDN Gruppe für den S2M Port anlegen. Der Gruppenname ist frei wählbar, kann aber der leichteren Zuordnung dienen. (z.B. "TK-Anlage"). Als Port wählt man die ISDN Ports aus, die mit der TK-Anlage verbunden sind.
Nun muss man noch den Country und City Code definieren mit führenden Nullen wie hier im Beispiel für Berlin, Deutschland:
Die restlichen Parameter spielen für dieses Szenario keine Rolle.
Die Telekom verwendet für den SIP-Trunk "TCP" als Transport-Protokoll. Dies muss in den allgemeinen SIP-Einstellungen in der Oberfläche unter "SIP → SIP Stacks" freigeschaltet werden. Dazu sollten die Häkchen für UDP und TCP gesetzt werden:
Für eine verschlüsselte Verbindung muss TLS aktiviert werden. Dazu mehr: Verschlüsselung
Unter "SIP → SIP" erstellt man nun ein SIP-Konto für den Telekom Trunk. Der Name ist wieder frei wählbar, wir verwenden hier "SIP-Trunk".
Die Konto-Einstellungen sollten lauten:
Die Telekom verwendet SRV records zur Namensauflösung für den Registrar und den Outbound Proxy. Dazu sollte ein Häkchen unter DNS SRV gesetzt sein.
Weiter unten in der SIP-Konfiguration finden sich die Connection Einstellungen, diese müssen lauten:
Der Keepalive und Registration Interval sollte auf den Standardeinstellungen bleiben. (30s und 300s)
Unter dem Reiter "Headers" müssen noch erweiterte Einstellungen vorgenommen werden.
Zunächst muss der SIP-Header "From User Part" die abgehende Rufnummer enthalten und daher auf "new_source" stehen. Damit wird die abgehende Rufnummer vom Dialplan übernommen, dieser wiederum erhält sie vom ISDN Port, also in diesem Fall von der TK-Anlage.
Die P-Asserted-Identity (PAI User Name) muss ebenfalls auf den Wert “new_source” gestellt werden und es muss sicherstellt werden, dass die new_source einer validen abgehenden Rufnummern entspricht die diesem SIP Trunk zugeordnet wurde.
Daher diese Einstellungen:
Unter dem Reiter "Number Formatting" findet man dann die Dialplan- und Formateinstellungen.
Hier muss man den National und International Code, sowie den International prefix mit führenden Nullen definieren. (hier im Beispiel Deutschland, Berlin) und entsprechend das Nummernformat gewählt werden.
Die Dialplan Source sollte auf "auto" stehen. Somit sucht das Gateway sich die sogenannte Caller-ID aus dem "from_user" Feld.
Der Dialplan verschaltet die ISDN Gruppen mit den SIP Konten, er wird unter "Dialplan" in der Oberfläche konfiguriert. Für den Betrieb der TK-Anlage am Telekom SIP-Trunk sind nur 2 Dialplan Einträge nötig:
Die Telekom unterstützt sowohl Fax über G711, als auch T.38. Beide Varianten funktionieren bei genügend Bandbreite ausreichend stabil um wenigstens 20 Seiten Text und Bilder sauber zu übertragen.
Die CLIP wird bei der Telekom aus den SIP Headern P-Asserted-Identity (User) und P-Preferred-Identity (User) ausgelesen sofern das Feature "CLIP no screening" im Paket bei der Telekom enthalten ist.
Um CLIR in Richtung des Telekom SIP-Trunks zu benutzen muss der SIP Header-Teil "From-User" den Wert "anonymous" haben. Dies lässt sich im beroNet Gateway z.b. im Dialplan für eine bestimmte Regel definieren.
Sollen die Gespräche verschlüsselt werden sind folgende Konfigurationen erforderlich:
im SIP Stack:
Am SIP Konto für die Telekom: